weberbrunner architekten

Gesamtsanierung Notfall, AUFN B USZ, Zürich

Projektstand: nicht realisiert

  • Auftraggeberin:  USZ Universitätsspital Zürich
  • Leistungsphasen:  Vorprojekt bis Bauprojekt
  • Planerwahlverfahren:  2016, 1.Rang
  • Bearbeitung:  2018 - 2019
  • Funktion:  Generalplanung

Die Notfallstation ist eine Visitenkarte und die Eintrittspforte für die Spitzenmedizin des Universität Spitals Zürich, über die das USZ seit 1949 verfügt. 1996 wurde diese grundlegend erneuert und auf eine Kapazität von rund 20‘000 Patient:innen pro Jahr ausgelegt. Heute liegt die Zahl der aufgenommenen Personen bei über 45‘000 bei gleichbleibender Infrastruktur. Die beengten Platzverhältnisse, die klimatischen Bedingungen, starke körperliche und psychische Belastungsfaktoren sowie die aktuelle Betriebsumstrukturierung zu einem interdisziplinären Notfallteam erfordern eine gesamtheitliche Betrachtungsweise und Optimierung des Notfalls. Um weiterhin im Raum Zürich wettbewerbsfähig zu bleiben und um das jetzige und zukünftige Aufkommen der Patient:innen bewältigen zu können muss durch den Umbau die Infrastruktur auf den heutigen Standard angepasst und die Prozesse und die Abläufe der Patient:innen bestmöglich optimiert werden.

Für das Projekt sind drei Teilprojekte vorgesehen. Die eigentliche Erneuerung der Notfallstation, die Rochadefläche HOF B und Anpassungen im HOF B.

Die Notfallstation liegt in der Kernzone des Universitätsspitals an der Schmelzbergstrasse 10. Die Gebäudeteile des USZ wurden in unterschiedlichen Epochen erstellt.
Neueintretende ambulante und stationäre Notfallpatient:innen betreten das Spital über die Notfallvorfahrt und den Notfalleingang im Geschoss B an der Schmelzbergstrasse. Dieser Eingang sitzt als Sockel vor den älteren Gebäudeteilen und wird durch ein Vordach aus Stahl und Glas geschützt. Rahmenbedingungen bei der Planung und Gestaltung der Gesamterneuerung Notfallstation AUFN B ist auf die vorhandenen, zum Teil auch denkmalgeschützten Gebäude, Rücksicht zu nehmen und Spitalbetrieb aufrecht zu erhalten. Die komplexe Organisation der Baumassnahmen muss den laufenden Spitalbetrieb, die Unterbruchs freie Medizinversorgung und eine kurze Bauzeit gewährleisten.

Die Grundidee basiert auf zwei farbigen Elementen, einem farbigen Boden und Akzent der Kuppeldecke. Der Bodenbelag ist in einem sandgelben Farbton gewählt. Die Wände und Decken sind in einem einheitlichen Weiss gehalten. Die Kuppel im Zentrum bildet mit dem frischen und leichten hellblau einen wichtigen Kontrast und Akzent zu der medizinischen Farbpalette. Das Konzept soll das Bild einer blühenden Landschaft mit einem hellen, blauen Himmel symbolisieren.

Der heutige Zugang zum Notfall an der Schmelzbergstrasse mit Vorfahrt und Parkierung sowie Ambulanzhalle ist von seiner Erscheinung und Funktion gut gelöst. Geplant ist ein neuer Hauptzugang (Walk in), durch den man direkt in den Empfangsbereich mit Triage und Patient:innen Aufnahme gelangt. Ein zweiter separater Eingang (Liegend Eingang) ermöglicht eine konsequente Trennung der Verkehrswege zum Triage- und Schockraum. Der bestehende, leicht in die Eingangshalle geschobene Eingang wird abgebrochen und durch einen neuen, dem Hausvorgelagerten Kubus ersetzt. Dieser dient einerseits als Windfang, und beherbergt die neue Leitstelle, welche eine erste medizinische Triage der Patient:innen vornimmt. Sandgelber Bodenbelag, die warme Farbe wirkt belebend und sorgt für eine freundliche und einladende Atmosphäre in der Wartehalle.

Die bestehende Lichtdecke in der Eingangshalle wird abgebrochen. Der ganze Wartebereich und die Patient:innen-Aufnahme wird neugestaltet. Um die zusätzlichen Haustechnikanlagen in den Hohlraum über dem Haupteingang unterzubringen, wird die bestehende Lichtdecke durch eine tragfähige Decke ersetzt. Die Patient:innen-Aufnahme wird offener gestaltet. Bei der Bestuhlung haben wir eine Kino Bestuhlung gewählt, welche auf das rückwertige Fenster ausgerichtet ist, welches einen Ausblick auf die Lichtringe bietet.

Da die Platzverhältnisse in den Kojen sehr begrenzt sind ist es das Ziel mit möglichst viel mobilem Mobiliar zu arbeiten. Einzig beim Eingang und in der Rückwand gibt es zwei Einbaumöbel. Um die Bauzeit möglichst kurz zu halten, werden die Rückwände (inkl. Medienkanal und Regal) im Werk vorfabriziert und auf der Baustelle nur noch an die Leitungen angeschlossen. Da sich, durch die Nutzung bedingt, viele bunte Gerätschaften in den Kojen befinden, wurde hier absichtlich auf zusätzliche, farbige Akzente verzichtet. Einzig der gelbe Bodenbelag fliesst in jeden neuen Raum hinein und verbindet so die unterschiedlichen Nutzungen. Als raumabschliessende Elemente werden bioaktive Vorhänge verwendet.

Das Zentrum des Notfalls bildet der neugestaltete Stützpunkt. Daran sind ringförmig die einzelnen
Kojen angeordnet. Das markante Objekt ist das neue Kuppeldach, das den zentralen Raum überspannt und diesen durch drei grosse Oblichter belichtet, den Bezug nach Aussen sicherstellt, und den Tagesverlauf auch für «Liegend Patient:innen» erlebbar macht. Die Kuppel ist als Holzstappeldecke konzipiert, die durch ein abgestuftes Ringrelief verkleidet ist. Die notwendigen Sichtbeziehungen und die räumliche Wirkung der Dachuntersicht sind durch eine hohe Transparenz gewährleistet. Die künstliche Belichtung erfolgt mit indirekten Leuchten im Bereich Ringrelief. Die klimatischen Bedingungen werden durch die Holzstappeldecke gut gelöst und zugleich soll eine angenehme Atmosphäre im Arbeitsbereich geschaffen werden.

Bauing.-Planung: Gruner AG
Elektroplanung/MSRL: Amstein Walthert AG
HLK-Planung: DenkgebäudeAG
Sanitär-Planung: Sertis AG
Spital-Planung: IBG Aarau
Brandschutzplanung: Basler & Hofmann AG
Schadstoffing.-Planung: Ecosens AG
Bauphysik: Bakus GmbH
Lichtplanung: Reflexion AG

Umbau Kinder- und Jugendpsychiatrie KSW, Winterthur

Projektstand: Realisiert, mit BIM

Sanierung, Um- und Anbau Haus B4, Zürich

Projektstand: Realisiert

Neustadt aus Holz, Wohnungsbau mit Gewerbeflächen sue&til, Winterthur-Neuhegi

Projektstand: Realisiert