Ausgangslage

Die ehemalige Mädchenschule in Alt-Tempelhof 49 wurde ca. 1900 als freistehendes Backsteingebäude erbaut und verfügte ursprünglich über vier Vollgeschosse und ein überhohes Dachgeschoss. Durch einen Bombentreffer im zweiten Weltkrieg wurden zwei Vollgeschosse und das Dach zerstört. 1987 ist auf den zwei übrig gebliebenen Vollgeschossen ein Satteldach mit zwei symmetrischen Walmdächern entstanden. Im Jahre 2008 wurde die Umnutzung zu einem Kinderhort für die beiden Vollgeschosse beantragt und genehmigt.

Aktuelle Nutzung

Das Gebäude wird im Erdgeschoss (Hochparterre) und 1. Obergeschoss von einer Kindertagesstätte und der Geschäftsstelle eines Hortverbundes gemietet. Dort befinden sich jeweils vier gleich grosse Räume (je 50m2), in denen die fünf Gruppenräume, ein Bewegungsraum, eine Küche und Büroflächen untergebracht sind. Die Sanitärbereiche liegen auf den Treppenpodesten und ein geschützter Innenhof dient den Kindern als Spielfläche. Zurzeit besuchen ca. 60 Krippen- und Kindergartenkinder im Alter von 1-6 Jahren die Kita. Das Gebäude besitzt einen Keller, der nicht durch die Kindertagesstätte genutzt wird und ein ungenutztes Kaltdach.

Material

Die Dachhaut soll sich aus einem Material über das oberste Geschoss falten. Als Oberfläche der Dacheindeckung und der Giebelseiten ist ein Metalldach vorgesehen. Die Fassaden werden als Holz-Alu-Elemente vorgeschlagen. Auf der Südseite wird ein aussenliegender Sonnenschutz aus Textil oder Metall vorgesehen. Die Erweiterung der Spindeltreppe sowie sämtliche Absturzsicherungen werden aus filigranen Metallstrukturen hergestellt. Die Firstpfetten sollen in den Räumen sichtbar sein.

Nutzungskonzept

Da im Bezirk Alt-Tempelhof ein hoher Bedarf an Kitaplätzen besteht, soll das ungenutzte Dachgeschoss ausgebaut und der Kita als Erweiterungsfläche zur Verfügung gestellt werden. Im Dach soll ein Bewegungsraum für Kindergartenkinder im Alter von 3-6 Jahren sowie Büroflächen für die Kita entstehen. Um den Bedarf an Sanitäranlagen gerecht zu werden, wird der Hauswirtschaftsraum auf dem Treppenpodest im Obergeschoss durch einen Sanitärraum mit zwei Kinder WCs ersetzt.

Architektur

Die ursprüngliche Dachform wird um zwei Doppelgiebelgauben mit grossen Fensterfronten erweitert, um eine Aufwertung des Raumeindrucks, der Belichtung und der Raumhöhe zu erhalten. Die Dreiecksgauben enden auf beiden Giebelseiten im Osten und Westen im niedrigsten Punkt. Der Entwurf fügt sich so zurückhaltend und selbstverständlich in den bestehenden Städtebau ein.