weberbrunner architekten

Entwürfe für ein Einfamilienhaus

Projektstand: Studie

  • Auftraggeberin:  Credit Suisse / Zeitschrift Hochparterre
  • Studienauftrag:  2006

Entwicklung der Haushalte

«In nur 30 Jahren, zwischen 1970 und 2000, ist die Zahl der Haushalte um rund 50 Prozent gestiegen. Dies ist beachtlich angesichts der Tatsache, dass die Bevölkerung im selben Zeitraum um lediglich 13 Prozent zugenommen hat. Mit der Zunahme der Zahl der Haushalte verbindet sich eine drastische Veränderung der Struktur der privaten Haushalte. Hauptmerkmale dieses strukturellen Wandels sind: der Anstieg der Zahl der Einpersonenhaushalte um das Zweieinhalbfache, die Zunahme der Zahl der Paarhaushalte ohne Kinder um mehr als die Hälfte sowie der zahlenmässige Rückgang der Paare mit Kinder um 20 Prozent.»

Gemäss den oben dargestellten statistischen Erhebungen verändern sich die Haushaltsformen und deuten damit auf einen grundsätzlichen Wandel des Zusammenlebens hin. Die Haushalte der Paare mit Kinder sind stark zurückgegangen und die Einpersonenhaushalte haben zugenommen. Auf diese beobachtbare Tendenz der Vereinzelung und Individualisierung sucht der Entwurf eine mögliche Antwort.

Das Einfamilienhaus als Massanzug

Das typische Einfamilienhaus versteht sich als Massanzug für die kleinste soziale Einheit, die Familie bestehend aus Paar mit Kindern. Diese Wohnform ist in der Regel auf einen überschaubaren Abschnitt des Lebens beschränkt. Sich verändernde Beziehungen unter den Bewohner:innen erfordern flexible Wohnformen, die im klassischen Einfamilienhaus oft nicht möglich sind.

Der Einpersonenhaushalt als kleinste soziale Einheit

Wir schlagen vor das Einfamilienhaus in drei autonome Bereiche zu unterteilen. Die kleinste soziale Einheit wird der Einpersonenhaushalt. Einzelne Einheiten verfügen über die Grundinfrastruktur eines Wohnstudios mit Kleinbad und Anschluss für Küche und Badewanne. Zur Einheit gehört auch ein Garten oder je nach Lage eine Terrasse. Eine aussenliegende Treppe erweitert den Aussenraum bis in den Garten und erschliesst die Wohneinheiten separat. Als Verbindung untereinander dient eine innenliegende minimale Wendeltreppe.

Vielfalt an Wohnszenarien

Die Konzeption der autonomen Einheiten erlaubt den Bewohner:innen in selbstgewählten Beziehungsformen miteinander zu leben. Die Wohneinheiten können mit einzelnen Funktionen wie Wohnen, Schlafen und Arbeiten oder als Einpersonenhaushalte in loser Beziehung genutzt werden.

Konstruktion

Auf einem in Massivbauweise ausgeführten Untergeschoss wird ein Leichtbau in Tafelbauweise errichtet. Kreuzweise geschichtete Wandscheiben und Brüstungselemente bilden Auflager für die Bodenplatten oder wirken als statische Überzüge. Äussere und innere Oberflächen werden mit Holzwerkstoffplatten verkleidet. Massive Unterlagsböden mit im Verbund gegossenem Holzzementbelag speichern die Passivwärme.

Wohnhaus K, Stettfurt

Projektstand: Realisiert

Wohnhaus Bruderberg, Weiningen

Projektstand: Realisiert

42homes, Windisch

Projektstand: Wettbewerb